Mikroskopkamera: Vergleich mit einer Leica-Aufsatzkamera
Veröffentlicht am 22. August 2016 von TIS Marketing.
Ursprünglich veröffentlichter Artikel in der Fachzeitschrift Mikroskopie (Jahrgang 3, Nr. 1/2016, S. 37-51) von J. Piper und M. Torzewski. Gegliedert in Abschnitt: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11.
Vergleich mit einer Leica-Aufsatzkamera
Wenngleich ein direkter Vergleich zweier unterschiedlicher Kameras problematisch sein kann, weil diverse Einzelparameter und Faktoren das Ergebnis beeinflussen, soll dennoch ein unsererseits durchgeführter orientierender Vergleich zwischen der hier getesteten Kamera und der Leica-Kamera MC 170 HD nicht vorenthalten werden. Am Leica-Mikroskop DMLB wurden Neurone des Präparates aus den Abbildungen 8, 9 und 11 zunächst mit der vorgenannten Leica-Systemkamera im Hellfeld fotografiert; verwendet wurde das zum Mikroskop zugehörige 40-fache Original-Planobjektiv. Die Kamera war wie werksseitig vorgesehen an dem mit einem Spezialprojektiv versehenen C-Mout-Anschluss des trinokularen Fototubus adaptiert. Das Bild musste am Bildschírm manuell fokussiert werden, weil die Leica-Kamera über keinen Push-Up-Autofokus verfügt. Anschließend wurden Neurone desselben Präparates mit demselben Planobjektiv zum Vergleich mit der Kamera von TheImagingSource fotografiert, indem die Kamera mitsamt ihrem zugehörigen Okular anstelle eines Beobachtungsokulars in den Binokulartubus eingesetzt wurde; fokussiert wurde hier mit dem selektiven Push-Up-Autofokus.
Von der Leica-Kamera wurde einer Auflösung von 2592x1807 Pixel realisiert, bei der Kamera von TheImagingSource wurde die höchstmögliche Auflösung gewählt (4128x3096 Pixel). Die Neurone wurden von letzterer Kamera und ihrem zugehörigen 10-fachen Okular deutlich kleiner abgebildet, als im Falle der Leica-Kamera mit Spezialprojektiv. Daher konnte aus dem größeren Gesamtbild (4128x3096 Pixel) ein Ausschnitt herausgeschnitten werden, der exakt der originalen Bildgröße der Leica-Kamera entsprach (2592x1807); nun zeigten beide Einzelbilder die Neurone in nahezu gleicher Vergrößerung. Die Tafel in Abb. 17 stellt die Ergebnisse gegenüber; neben den originalen Farbfotos wurden auch digital optimierte Schwarz-WeißKonversionen erstellt. Dieser Vergleich spricht dafür, dass sich die hier getestete Kamera zumindest in Routineanwendungen wie der standardmäßigen Dokumentation von Hellfeldbildern hinsichtlich ihrer Abbildungsgüte nicht hinter der Systemkamera eines Mikroskop-Markenherstellers zu "verstecken" braucht.